Im ersten Teil haben wir uns um die Ernährung eines Welpen gekümmert. Gerade am Anfang…
Auch in höherem Alter kann eine Futterumstellung der Ernährung auf BARF noch entscheidende Vorteile für die Gesundheit bringen oder im Verlauf von Krankheiten helfen, das Fortschreiten zu verhindern oder zu verlangsamen oder aber auch dem Körper bei der Heilung helfen.
Futterumstellung- welches Futter ist für ältere Hunde geeignet?
Die meisten Hersteller verkaufen spezielles Futter für Senioren Hunde, bieten dabei verschiedene Varianten an. Immer wieder erreichen uns auch Anfragen nach speziellem Futter für ältere Hunde oder die Frage, was man seinem Seniorhund füttern soll.
Nimmt man die Natur als Vorbild und die individuellen Bedürfnisse der Hunde, so wird oft klar, dass es nicht DAS eine Futter für alle Hunde gibt.
Wir als Tiernahrung Pfaffinger stellen bewusst kein eigens für Senioren angepasstes Futter her, da dies weder sinnvoll noch notwendig ist. Mit wenigen Veränderungen, angepasst an die körperliche Verfassung des Hundes lässt sich das BARF-Konzept auch für ältere Hunde anwenden.
Senior oder noch erwachsen? Ab wann ist mein Hund alt?
Ab wann ein Hund als „alt“ oder „Senior“ eingestuft wird, hängt unter anderem von seiner Rasse ab.
Während sehr große Hunderassen schon mit etwa 7 Jahren als „Senior“ gelten, trifft dies bei kleineren Hunderassen erst ab etwa 9 Jahren zu. Der Unterschied zum erwachsenen Hund und zu Junghunden liegt in der abnehmenden Aktivität und somit dem sinkenden Energiebedarf.
Der Alterungsprozess – ein individueller Prozess
Welpen müssen über das Futter erst einmal Körpermasse und Muskulatur aufbauen. Sie fressen im Verhältnis zu ihrem Gewicht viel und bewegen sich meist den ganzen Tag.
Bei erwachsenen Hunden bleibt die Futtermenge eine Zeit lang eher konstant, genau wie das Körpergewicht.
Blickt man in die Natur fressen alle Altersgruppe in einem Wolfrudel von den gleichen Beutetieren. Die einen mehr, die anderen weniger. Genau so sollte die Futtermenge mit höherem Alter sinken, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Der Alterungsprozess verläuft bei jedem Tier individuell, daher sollte das Alter als Zahl nur als grobe Orientierung dienen. Altersanzeichen sind eine nachlassende Stoffwechselleistung, geringere Darmbewegungen, teilweise schlechte Zähne, nachlassendes Seh- und Hörvermögen können auch vorkommen.
Hunde haben eine sehr feine Nase, doch auch die lässt im Lauf der Jahre nach, daher kann es sein, dass Hunde die schon lange rohes Fleisch gefressen haben, diese nicht mehr akzeptieren, da sie es nicht mehr riechen.
In diesem Fall könnte man das Futter in Form einer Futterumstellung einfach kochen. Dasselbe gilt, wenn das rohe Futter nicht mehr vertragen wird, da die Verdauungsleistung nachlässt. Bitterstoffe könnten helfen die Magensaftsekretion anzuregen. Der Magensaft ist für eine gute Verdauung notwendig, außerdem sorgt der niedrige pH-Wert im Magen für das Absterben von Mikroorganismen.
Tiernahrung Pfaffinger Produkte werden ohne Getreide hergestellt. Sie suchen Produkte für eine Futterumstellung? In unserem Shop finden Sie dazu eine große Auswahl.
Was sind nötige und sinnvolle Anpassungen im Futterplan eines älteren Hundes?
Futterumstellung hin oder her. Die wichtigste Anpassung ist die Absenkung der Futtermenge, wobei aber auch darauf geachte werden sollte, die Fettmenge nicht zu stark abzusenken. Eine Reduzierung des Fettgehalts im Muskelfleisch von 20% auf 15% kann aber durchgeführt werden, um die nötigen Nährstoffe so lange wie möglich über das Futter zuzuführen.
Sinkt die Futtermenge allerdings sehr stark ab, sollten geeignete natürliche Vitamine und Mineralien über Supplemente ggf. ergänzt werden.
Oft haben ältere Hunde auch schlechtere Zähne, sie können daher nicht mehr so gut mit ganzen Knochen umgehen. Eine Alternative sind erst einmal gewolfte Knochen. Geht das durch die nachlassende Verdauungsleistung auch nicht mehr, kann man auf Knochenmehl zurückgreifen, um die Calcium- und Phosphorversorgung zu gewährleisten.
Der Obst – und Gemüseanteil der Ration sollte mit faserreichem Gemüse wie Kürbis, Karotte oder Apfel angereichert sein. Faserstoffe sind zum einen Futter für die Darmbakterien des Mikrobioms, welche einen entscheidenden Beitrag zur Verdauung liefern, zum anderen helfen sie bei den Darmbewegungen und können Verstopfungen lindern.
Wird das rohe Futter nicht mehr wie gewohnt vertragen, kann das Fleisch in wenig Wasser gekocht werden, das Kochwasser sollte mit verfüttert werden, um ausgeschwemmte Mineralien nicht zu verschwenden. Auch das ist eine Art Futterumstellung bzw. Futteranpassung.
Zusätzliche Unterstützung über das Futter
Eine wichtige Unterstützung der Verdauung ist die Verfütterung hochwertiger Futtermittel. Durch die schlechtere Verdauung können bindegewebsreiche Futtermittel schlechter verdaut werden.
Es kann durchaus sinnvoll sein, den Anteil der Lunge in den Innereien, durch die anderen Innereien wie Leber, Niere, Milz zu ersetzten, da diese eine höhere Nährstoffdichte haben und besser verdaut werden können.
Im Altersprozess entstehen unter anderem Zellschäden und oxidative Vorgänge, welche den Organismus belasten. Freie Radikale, ein Zwischenprodukt des Stoffwechsels, greifen die Zellen an und beschleunigen die Alterung. Antioxidantien sind der Gegenspieler zu diesen freien Radikalen, sie binden die freien Radikale und machen diese somit weitgehend unschädlich.
Antioxidantien können über die Obst- und Gemüseration zugeführt werden. Gute Quellen hierfür sind Beerenobst, Äpfel und grünes Gemüse wie Brokkoli. Eines der stärksten Antioxidantien ist Vitamin E, welches bei BARF zur Stabilisierung des Öls bereits verwendet wird.
Zusätzlich zu den natürlichen Alterungsprozessen, sind ältere Hunde überdurchschnittlich oft von Erkrankungen betroffen. Das sollte sich dann auch im Futterplan wiederspiegeln.