Egal welche Fütterungsart gewählt wird oder was vorher gefüttert wurde, eine Futterumstellung beim Hund auf…
Futterumstellung: Wie gewöhnt man einen Hund schonend an neues Hundefutter?
Eine langsame Umstellung hilft dem Verdauungssystem sich der neuen Situation anzupassen, die Mikroorganismen des Mikrobioms, auch bekannt als „Darmflora“ sind in ihrer Zusammensetzung noch an das bisherige Futter angepasst.
Eine Änderung in der Zusammensetzung braucht etwas Zeit.
Hunde, die sehr empfindlich auch Veränderungen reagieren sollten, noch langsamer umgestellt werden als Hunde mit etwas „robusterem“ Magen.
Grundsätzlich können Welpenschneller an neues Futter gewöhnt werden als ältere Hunde, möglich ist es aber bei fast allen. Je länger das alte Futter gefüttert wurde, umso besser hat sich der Körper daran angepasst und die Umstellung für den Organismus dauert länger.
In den meisten Fällen erfolgt die Umstellung von Trockenfutter oder Nassfutter auf rohes Futter wie BARF.
Schritt für Schritt, um die Verdauung nicht zu überfordern
Die Futterumstellung vom bisherigen Futter auf BARF erfolgt nicht auf einmal, sondern in einzelnen kleinen Schritten.
Für gesunde Tiere ist die Umstellung auf 1 – 2 Wochen realisierbar.
Ziel ist es das Verdauungssystem langsam an die fertige BARF Ration mit entsprechend hohen Fettgehalt, Innereien- und Knochenanteil zu gewöhnen, ohne dabei den Organismus zu überfordern.
Vor allem bei Tieren, die zuvor sehr kohlenhydratreiche, aber fettarme Futtermittel bekommen haben, braucht die Bauchspeicheldrüse einige Tage, um die Enzymausschüttung und Zusammensetzung an das fettreiche und kohlenhydratarme Futter anzupassen.
Geschieht dieser Prozess zu schnell, das heißt wird der Fettgehalt zu schnell erhöht kann es zu einer Überforderung des Pankreas kommen.
Oft wird, vor allem von Tierärzten, empfohlen das neue Futter einzuschleichen und dadurch das Alte ausschleichen zu lassen.
Das bedeutet, dass beide Futtersorten gemischt werden und der Anteil des alten Futters jeden Tag etwas reduziert wird, dafür erhöht sich der Anteil des neuen Futters, bis am Ende nur noch das neue Futtermittel im Napf landet. Dieser Ansatz ist für BARF nicht zu empfehlen, da die Zusammensetzung stark von industriell gefertigten Futtermitteln abweicht. BARF hat eine andere Verdaulichkeit als „Fertigfutter“, eine Mischung beider Futterarten kann zu Verdauungsproblemen führen.
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Futterumstellung - In 2 Wochen zur BARF-Ration
Die konkrete Futterumstellung beginnt mit einem Fastentag für alle gesunden und erwachsenen Hunde.
Welpen sollten nicht fasten, da reicht es aus, wenn am Vorabend das bekannte Futter gefüttert wird und am nächsten Morgen wird mit der Umstellung begonnen.
Alternativ kann auch eine Mahlzeit ausgelassen werden. Die Fastenzeit ist notwendig, um den Magen und Darm von Fertigfutterresten zu befreien und bei Hunger ist die Akzeptanz des neuen, unbekannten Futters tendenziell höher.
➀ Muskelfleisch & Gemüse
Als erstes beginnt man mit magerem Muskelfleisch und einer Gemüsesorte, beides sollte roh sein. Wird das rohe Fleisch zuerst noch nicht akzeptiert kann das Fleisch angebraten oder mit heißem Wasser / Brühe überbrüht werden.
Dabei die Temperatur des Futters vor dem Füttern überprüfen, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.
➁ Pansen/ Blättermagen
Kommt es dann im lauf des Tages zu keinen Verdauungsproblemen kann der Pansen / Blättermagen als 2. Komponente hinzugefügt werden.
➂ Innereien & Knochenanteil
Als drittes werden die Innereien ergänzt, dann der Knochenanteil und als letztes werden die Zusätze hinzugefügt.
Zu Beginn der Knochenfütterung sollten weiche Knochen gewählt werden. Geeignet sind zum Beispiel Hühnerhälse oder Entenhälse, gegebenenfalls auch gewolft.
Dabei wird die Menge der jeweiligen Komponenten langsam auf den vollen Anteil der BARF-Ration gesteigert. Während die einzelnen Anteile hinzugefügt werden, wird langsam der Fettgehalt auf den Zielfettwert von meist 20% gesteigert.
Die Umstellungsphase liefert nicht alle notwendigen Nährstoffe in vollem Umfang, das ist aber kein Problem, so lange diese Phase nicht mehr als zwei Wochen dauert. Sollte mehr Zeit für die Einführung aller Bestandteile in ihrer vollen Menge benötigt werden, ist es ratsam die fehlenden Nährstoffe zu ergänzen.
Mögliche Symptome während der Futterumstellung
Im Laufe der Umstellung auf ein neues Futter kann es zu einigen Symptomen kommen. Heftige Symptome kommen in der Regel aber nicht vor und sollten abgeklärt werden.
Dazu zählen anhaltender Durchfall oder Erbrechen. Die auftretenden Symptome im Rahmen der Umstellung können weicher Kot oder Blähungen sein. Diese sollten nach der Umstellung ohne weitere Behandlung von selbst verschwinden.
Eine Unterstützung mit geeigneten Synbiotika kann helfen. Gegen Sodbrennen kann Löwenzahnsaft eingesetzt werden, die enthaltenen Bitterstoffe helfen dem Magen bei der Sekretion der Magensäure.
Eine der auffallendsten Veränderung ist meist die drastische Reduzierung der Wasseraufnahme. Im Lauf der Umstellung trinken die meisten Hunde viel weniger als vorher, vor allem wenn bisher Trockenfutter verfüttert wurde. Fleisch hat einen Wasseranteil von etwa 70% hat, Trockenfutter dagegen unter 10% Feuchtigkeit, deshalb brauchen gebarfte Hunde wesentlich weniger Flüssigkeit zu trinken.
Solange der Allgemeinzustand des Hundes während der Umstellungsphase gut ist und die Symptome nur leicht ausfallen und nach circa 2 Wochen wieder verschwinden, besteht kein Grund zur Sorge.