Bei der BARF-Ernährung erfüllen Öle verschiedene Funktionen und sollten dementsprechend dosiert werden. Lerne hier wichtige…
Öle in Kombination mit der richtigen Ernährung
Öle haben bei BARF verschiedene Aufgaben und werden entsprechend dosiert. Zum einen kommen Omega-3-reiche Öle zum Einsatz, um das Fettsäureprofil der Ration an die natürliche, ursprüngliche Zusammensetzung anzupassen.
Omega-6-Fettsäuren ausgleichen
Durch die meist vom natürlichen Futter abweichende Fütterung der Schlachttiere in der Mast, werden bereits dort zu viele Omega-6-Fettsäuren zugeführt. Diese werden im Fett der Tiere gespeichert und landen dann im Napf.
Daher werden gezielt kleine Mengen Omega-3-reiche Öle eingesetzt um das Omega-3 : Omega-6-Fettsäurenverhältnis nicht zu groß werden zu lassen. Wird ausschließlich Wildfleisch oder Fleisch von Tieren aus Weidehaltung verfüttert, ist der Einsatz von Öl zum Fettsäuren Ausgleich nicht notwendig.
Vitamin D für Hunde?
Nicht zu verwechseln mit Vitamin D lieferndem Öl.
Ob Hunde Vitamin D über die Nahrung aufnehmen müssen, oder es auch selbst produzieren können, wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Klar ist aber, dass die meisten Haushunde nur wenige Stunden am Tag unter der Sonne verbringen und somit viel Zeit in Gebäuden.
Diese Zeit reicht vermutlich nicht um den Vitamin D selbst produzieren zu können. Zumal die Haut der Hunde von Fell bedeckt ist und nicht wie bei Menschen sofort der Sonne ausgesetzt wird.
Bei der Ergänzung von Vitamin D über Dorschlebertran sollte die Dosierung vorsichtig und auf den Hund abgestimmt erfolgen, da die enthaltenen Vitamine A und D fettlöslich sind und somit überdosiert werden können.
Welche Öle machen nun Sinn?
Wie bereits erwähnt, muss zur sinnvollen Auswahl des Öls der Zweck des Einsatzes klar festgelegt werden. Öle sollten nicht als Energielieferant dienen. Eine Ausnahmen bilden hierbei das Kokosfett / Kokosöl, welche bei bestimmten Erkrankungen als Energielieferant eingesetzt werden kann.
Vor allem Funktionsöle wie Schwarzkümmelöl sollte mit Bedacht und nicht in Massen eingesetzt werden.
Die am häufigsten eingesetzt werden Lachsöl und Dorschlebertran. Klingt erstmal sehr ähnlich, die beiden Öle erfüllen aber sehr unterschiedliche Aufgaben.
Lachsöl: Bekannt als Omega-3-Lieferant ergänzt Lachsöl eine BARF Ration, wenn diese überwiegend aus Fleisch, aus sogenannter Massentierhaltung besteht. Das Fleisch dieser Tiere enthält mehr Omega-6-Fettsäuren, als das von natürlichen Beutetiere, aus freier Wildbahn.
Wird nur Fleisch von Tieren aus Weidehaltung oder Wildfleisch verfüttert, dann muss kein Omega-3-Fettsäurenausgleich stattfinden und das Öl kann somit weggelassen werden. Alternativ zum Lachsöl kann auch Algenöl verfüttert werden.
Dorschlebertran: Können Hunde Vitamin-D selbst synthetisieren oder nicht? Das ist eine sehr kontrovers diskutierte Fragestellung. Bei freilebenden Hunde mag das möglich sein, doch unsere Haushunde verbringen im Durchschnitt nicht mehr als 2-4 Stunden täglich unter freiem Himmel. Noch dazu tragen die meisten ein dichtes Fell, welche verhindert, dass die meisten Sonnenstrahlen auf die Haut treffen. Aus diesen Gründen wir bei BARF gezielt auf Vitamin-D Lieferanten gesetzt.
Dafür gibt es 2 Varianten. Zum einen können 20% des Muskelfleischanteils durch Vitamin-D reichen Fisch ersetzt werden. Das bedeutet, dass 1 Tag pro Woche Fisch statt Fleisch in den Napf kommt.
Es gibt jedoch viele Gründe, die gegen das Verfüttern von Fisch sprechen, daher kann auch Dorschlebertran als Vitamin D Quelle eingesetzt werden.
Ist ein Hund allergisch auf Fisch oder sehr wählerisch können auch Vitamin D Tropfen eingesetzt werden. Dabei sind Produkte für Babys und Kleinkinder ratsam, da diese leichter zu dosieren sind.
Hanföl und Leinöl: Für Hunde sind diese beiden Öle auch geeignete Omega 3 Lieferanten, für Katzen sind diese Alternativen nicht geeignet.
Der Nachteil bei pflanzlichen Omega-3-Fettsäurenlieferanten ist, dass beide kein DHA und EPA enthalten und damit für Hunde nicht so gut nutzbar sind wie tierische Fettsäuren.
Funktionsöle
Öle für spezielle Anwendungsgebiete wie Schwarzkümmelöl oder Nachtkerzenöl, um ein paar Beispiele zu nennen, sollten nur nach Indikation und Symptomatik ausgewählt und verwendet werden.
Nachtkerzenöl wird oft verwendet, wenn Tiere juckende oder trockene Haut haben. Futtermittelallergien oder Umweltallergien können Juckreiz der Haut auslösen.
Nachtkerzenöl enthält viele Gamma-Linolensäuren, welche bei allergisch bedingtem Juckreiz zur Linderung beitragen können. Auch bei trockener Haut bietet sich Nachtkerzenöl an. Es kann sowohl innerlich als auch äußerllich angewendet werden.
Bei Mariendistelöl müssen vermutlich viele Hundebesitzer an die Leberschützende Wirkung des Inhaltsstoffs Silymarin in der Mariendistel denken.
Mariendistel wirkt leberschützend, leberstärkend, allgemein entgiftend und hat auch eine regenerierende Wirkung auf Leberzellen. Die Anwendung sollte mindestens 6 Wochen dauern. Am wirksamsten sind Trocken- und Flüssigextrakte.
Schwarzkümmelöl wurde rasch bekannt, als ein Jugend-forscht Teilnehmer seine abschreckende Wirkung gegen Zecken bestätigte. Zur Zeckenprophylaxe werden 1-2 Tropfen Schwarzkümmelöl äußerlich aufgetragen und in das Fell des Hundes eingerieben.
Natürliche Substanzen zur Zeckenabwehr belasten den Körper der Hunde weniger als chemische Substanzen, verlieren aber auch schneller an Wirkung.
Doch Schwarzkümmelöl sollte mit Vorsicht angewendet werden. Bei zu hohen Mengen kann es Lebertoxisch wirken, daher sollte darauf geachtet werden, dass die Hunde nicht zu viel davon aufnehmen. Bei Katzen sollte kein Schwarzkümmelöl verwendet werden, weder innerlich noch äußerlich.
Fazit
Bei Ölen handelt es sich um Futtermittelergänzungen. Jedes Öl hat sein eigenes Einsatzgebiet und nicht jedes Öl kann bedenkenlos an jede Spezies verfüttert werden.
Der Einsatz sollte gezielt erfolgen und in der richtigen Dosierung. Wer sich unsicher ist, kann gerne bei unseren BARF-Beratern nachfragen.
Die hier beschriebenen Öle und ihre Wirkweisen, sind nur Beispiele und Auszüge, sie erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.