Bei den kleinen Hunderassen solltest du besondere Anforderungen beim Hundefutter, auch bezüglich der Futtermengen beachten.…
Viele haben, wenn Sie BARF hören, große Knochen und ganze Fleischstücke im Kopf. Doch das entspricht in der Regel nicht dem, wie BARF vor Ort dann wirklich umgesetzt wird.
Gewolftes Fleisch kann man beliebig portionieren, die Komponentenzusammensetzung ändert sich auch bei kleinen Hunden nicht. Knochen gibt es auch von kleineren Tieren, gewolft oder als Knochenmehl und sogar stückiges Fleisch ist möglich, wenn die Fleischstücke an die Maulgröße des Hundes angepasst werden.
Kleine Hunde : große Hunde – Nur ein kleiner Unterschied?
Es gibt keinen Grund, medizinische Gründe bei Erkrankungen ausgenommen, wieso kleine Rassen anderes Futter bräuchten als mittlere oder große Hunderassen. In einigen Punkten gibt es aber dennoch Unterschiede.
Portionsgröße und die Auswahl der Futtermittel unterscheiden sich bei größeren Hunden.
Das Maul und die Zähne kleiner Hunderassen sind deutlich kleiner als das anderer Hunde, daher sollten die Fleischstücke an die Größe angepasst werden.
Der Unterschied zwischen kleinen und großen Hunden liegt rein in der Körpergröße.
Anatomisch und Physiologisch gesehen sind alle Hunderassen Fleischfresser. Sie haben Zähne, passend für den Umgang mit Beutetieren, sie haben einen sauren pH-Wert im Magen, um mit rohem Fleisch zurechtzukommen und der Magen-Darm-Trakt ist auf rohes Futter ausgelegt.
Die Natur macht keinen Unterschied zwischen den Rassen und Körpergrößen. Daher spricht auch alles dafür die kleinen Hunde ebenso artgerecht und naturnah zu ernähren.
Futterwahl für kleine Hunderassen
Wichtig bei BARF ist, dass durch die Auswahl geeigneter Fleischsorten, Innereien, Knochen sowie Obst und Gemüsesorten die Hunde im richtigen Maß mit Nährstoffen versorgt werden.
Bei der Entscheidung, welche Teile in welcher Form verfüttert werden, spielt die Körpergröße die entscheidende Rolle.
Ein weiterer Unterschied ist, dass je geringer das Körpergewicht des Hundes ist, desto höher ist der prozentuelle Futterbedarf.
Das heißt, zum Beispiel für einen Chihuahua dass 3% des Körpergewichts die passende Futtermenge sind. Ein Deutscher Schäferhund braucht dagegen nur 2%, obwohl beide gleich aktiv sind. Kleinere Hunde haben einen größeren Grundumsatz als die größeren, daher unterscheiden sich diese Mengenangaben.
Die Prozentangaben, sind allerdings nur Richtwerte, denn die individuelle Futtermenge ist von vielen Faktoren abhängig und sollte auf jeden Hund passend zugeschnitten werden.
Kleine Hunde barfen – Vorteile für den Besitzer
Je kleiner und leichter der Hund, desto geringer die tägliche Futtermenge. Soweit so gut. Dieser Umstand bringt einige Vorteile mit sich. Es muss weniger Futter eingekauft und gelagert werden. Das bringt demnach finanzielle und organisatorische Vorteile.
Als kleines Beispiel: Ein Hund mit einem Körpergewicht von 4kg und einem Futterbedarf von 3% bekommt täglich 120g Futter. Das macht in der Woche 840g und im Monat 3,6kg. Diese Futtermenge hat auch in einem sehr kleinen Gefrierschrank Platz.
Hat man mehr Gefrierkapazität zur Verfügung, kann man mehr Vorrat anlegen und muss seltener Einkaufen und Portionieren.
Die Futtermenge macht auch finanziell einen Unterschied. Unser Hund im Beispiel braucht 120g Futter pro Tag, ein Hund mit 25kg Körpergewicht und 2% Futterbedarf hingegen benötigt 500g Futter pro Tag. Das macht am Ende doch einen großen Unterschied.
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Kleine Hunderassen BARFEN?
Durch die geringe Futtermenge, werden auch die Anteile an Innereien, Muskelfleisch, Knochen und den pflanzlichen Komponenten sehr klein. Die meisten Hersteller haben als kleinste Verpackungseinheit entweder 125g oder 250g. Diese Mengen sind für sehr kleine Hunde oft immer noch viel zu groß.
Allein der pflanzliche Anteil liegt bei unserem Beispiel bei 24g täglich. Diese Menge jeden Tag vorzubereiten, ist kaum möglich. Ebenso würden jeden Tag nur rund 14g Innereien, aber gemischt aus Leber, Niere, Milz, Lunge und Herz, sowie 14g rohe fleischige Knochen benötigt.
Du siehst, das sind sehr geringe Mengen. Daher bietet es sich hier an, eine Komplettfuttermischung zu machen. Dazu wählt man eine für sich passende Futtermenge aus und mischt alle enthaltenen Komponenten zusammen. Dann werden die täglichen Portionen abgewogen und eingefroren. Man dann jederzeit die passende Futtermenge auftauen und muss nicht täglich abwiegen.
Zu beachten ist auch, dass die meisten Online-Shops eine Mindestbestellmenge bei tiefgefrorenen Artikeln haben. Dies macht bei gefrorenen Produkten durchaus Sinn, stellen aber Besitzer kleinerer Hunde oft vor Herausforderungen.
Daher bietet es sich an entweder mit Freunden oder Bekannten sich ein Paket zu teilen und gemeinsam zu bestellen, oder eine ausreichend große Gefriermöglichkeit zu haben, um die Mengen unterzubringen.
Knochenfütterung für kleine Hunde
Wie sieht es mit Knoch aus? Die tägliche sehr geringe Futtermenge bedeutet auch, dass nur sehr wenig Knochen benötigt werden. Zwar kann man bei gesunden Hunden die Knochenfütterung auch auf zum Beispiel 3 Wochentage verteilen, dann wären das für unseren Hund im Beispiel trotzdem nur jeweils 32g.
Auch wenn kleine Hunderassen genau wie die großen vom Fressen ganzer Knochen profitieren würden, werden oft gewolfte Knochen oder Knochenmehl als Alternative verfüttert, da diese viel leichter zu beschaffen und zu portionieren sind.
Knochenmehl kann mit einer Waage ganz leicht abgewogen werden. Gewolfte Knochen können genauso einfach nach dem Antauen in passende Teile geteilt und zum Komplettfutter gemischt werden.
Entscheidest du dich dafür deinem Hund ganze RFK zu geben, kommen oft nicht viele Sorten in Frage. Meist werden Hühnerhälse oder Hühnerflügel gewählt. Diese zählen aber zu den weichen Knochen und enthalten weniger Calcium als härtere Knochen. Da der Anteil an rohen fleischigen Knochen beim BARF anhand gemischter Knochen berechnet wird, muss dann der Knochenanteil entsprechend erhöht werden, um die passende Menge Calcium und Phosphor zu verfüttern.
Alternativ können auch Rippen anderer Tiere wie Wild oder Schaf mit passendem Werkzeug selbst zerlegt und portioniert werden.
Fazit
Wir sehen also, dass BARF bei allen Hunden möglich ist, auch bei ganz kleinen Hunderassen.
Mit den beschriebenen Anpassungen steht der gesunden, artgerechten Ernährung nichts mehr im Wege.