BARF Rezepte Hundefutter selbst zubereiten
BARF, das ist die Kurzform Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung.
Diese Fütterungsmethode für Hunde ist eine natürliche und gesunde Form, um deinen Vierbeiner artgerecht zu ernähren. Unsere BARF Rezepte zum Selbermachen basieren auf rohen, unverarbeiteten Zutaten.
So hast du die Möglichkeit, die Ernährung deines Vierbeiners selbst zu kontrollieren.
Warum ist es sinnvoll deinen Hund zu BARFen?
BARF ist angelehnt an die natürliche Zusammensetzung eines Beutetieres in der Natur. Wir wollen die Beute nicht 1:1 nachbauen, sondern brauchen diese Verteilung von Knochen, Fett, Muskelfleisch und Innereien, um deinem Hund die benötigten Nährstoffe in der natürlichsten Form zu bieten.
Das hat den Vorteil, dass sie leichter aufgenommen und verwertet werden können. Der Obst- und Gemüseanteil kommt daher, dass Hunde zum einen lösliche und unlösliche Faserstoffe für die Verdauung brauchen und zum anderen, dass Wölfe in der Natur beobachtet wurden, wie sie Beeren von Sträuchern pflückten oder Kräuter, Gräser und Blätter zu sich nahmen.
Mit BARF bestehen u.a. auch die Möglichkeiten, durch Fütterungsfehler bedingte Erkrankungen vorzubeugen und die Gesundheit der Hunde aktiv zu fördern und zu erhalten.
Barf Rezepte zum Selbermachen, die Vorteile liegen auf der Hand
Bessere Verdauung, gesunder Hund
Der Verdauungstrakt der Hunde ist darauf ausgelegt mit rohem Fleisch umzugehen. Hochwertiges Fleisch und ausreichend Fett sind wichtig für die körpereigene Energiegewinnung. Ausgewogene Ernährung sorgt für die richtige Zusammensetzung des Mikrobioms und damit für ein gesundes und stabiles Immunsystem.
Glänzendes Fell und gesunde Haut
Natürliche Zutaten und gesunde Ernährung können zu einer Verbesserung der Haut und des Fells beitragen.
Gewichtsmanagement
Du hast die Kontrolle über die Zutaten, die Zusammensetzung und die Menge des Futters, das hilft dir dabei das Gewicht deines Hundes im optimalen Bereich zu halten.
Weniger Allergien
Durch den Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel, sowie den Verzicht auf Unmengen von Getreide, kann das Risiko von Allergien und Unverträglichkeiten reduziert werden.
Mehr Energie und Gelassenheit
Hunde die BARF erhalten, sind oft aktiver, energiegeladener und gleichzeitig ausgeglichener im Wesen.
Wie gehts los mit dem BARF Hundefutter - ein Barf Rezepte müssen her?
Zutaten beschaffen:
Sorge für qualitativ hochwertiges rohes Fleisch, Knochen, Innereien sowie Obst und Gemüse. Achte vor allem bei den Ölen auf hochwertiges Omega 3 reiches Öl.
Insidertipp: Wähle eine Flaschengröße, die innerhalb von circa 8 Wochen aufgebraucht ist, da diese Öle schnell ranzig werden und den Hund dann stark belasten könnten. Wenn möglich stabilisierst du das Öl mit Vitamin E oder du gibst ÖL mit Vitamin E Zusatz um Futter.
Portionierung:
Passe die Futterration an das Gewicht, Alter, Rasse und den Bedürfnissen deines Hundes an. Du kannst dann entweder aus deinen Zutaten fertige Rationen mischen und einfrieren oder du bereitest das Futter jeden Tag frisch zu.
Hygiene beachten:
Wie immer im Umgang mit frischem und rohem Fleisch solltest du auf Küchen- und Handhygiene achten. Wasche nach dem Hantieren mit frischem Fleisch deine Hände gründlich und nutze wenn möglich verschieden Schneidebretter für Fleisch und Gemüse, vor allem wenn du danach für dich selbst kochst.
Lebensmittel, die vermieden werden sollten:
Vermeide Lebensmittel, die nicht für Hunde geeignet sind oder sogar giftig werden können. Dazu gehören zum Beispiel Schokolade, Macadamianüsse, unreife Tomaten, Aubergine oder auch Rosinen.
Wissen:
Bevor du BARF Rezepte ausprobierst oder mit der eigenen Herstellung beginnst, solltest du Wissen wie BARF grundsätzlich funktioniert oder wie die Ration zusammengestellt wird. Hilfreich ist oft auch die Rücksprache mit deinem Tierarzt oder du holst dir Hilfe bei einem BARF Berater. Damit gewährleistest du, dass die Nährstoffversorgung passt und das Futter wirklich gesund und artgerecht.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu BARF
Grundsätzlich JA, BARF ist für jede Hunderasse, Geschlecht und Alter geeignet. Hat dein Hund Vorerkrankungen, benötigt es eventuell einige Anpassungen. Gerade diese Flexibilität ist aber auch der Vorteil bei dieser Fütterungsmethode. Du kannst unsere BARF Rezepte jederzeit und flexibel anpassen.
Alle Fleischsorten sind möglich. Die gängigsten Sorten wie Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Wild, Kaninchen und Ente sind am einfachsten zu beschaffen und eher preiswert. Bei Hunden mit Futtermittelunverträglichkeiten können auch exotische Fleischsorten wie Känguru, Strauß oder ähnliche eingesetzt werden. Fisch, wie Lachs, Kabeljau, Forelle oder Dorschlebertran sollte auch auf jedem BARF-Plan stehen.
Hunde erhalten alle wichtigen Nährstoffe, wenn bei der Rationsgestaltung die Komponentenverteilung eingehalten wird und im besten Fall 2-3 verschiedene Fleischsorten, am besten im Wechsel, verfüttert werden. Als Futtermittelergänzung kann Seealgenmehl gegeben werden. Wird nicht ausschließlich Wild oder Fleisch aus Weidehaltung verfüttert, sollte noch Lachsöl verfüttert werden.
Ist es nicht möglich für dich, einmal pro ein Fischmenü zu füttern, solltest du überlegen, 1x pro Woche Dorschlebertran dem Futter beizumengen. Mehr ist nicht notwendig. Bist du dir nicht sicher, was für deine Fellnase gut ist, kannst du auch auf einen BARF-Berater zurückgreifen.
Woraus sollte ein gutes BARF Menü bestehen?
Ein gutes BARF Menü besteht aus frischen und passenden Zutaten. BARF Rezepte sollten sowohl unterschiedliche Fleischsorten als auch abwechlungsreiche pflanzliche Anteile enthalten. Es ist wichtig die Komponenten genau zu kennen und zu wissen, welche Nährstoffe die einzelnen Inhaltsstoffe liefern.
Für die meisten gesunden und normalgewichtigen Hunde ist ein Fettgehalt im Muskelfleisch von 20% sinnvoll.
Lediglich bei Hunden mit übermäßigem Energiebedarf können auch 25% eingesetzt werden. In bestimmten Situationen können auch 15% ratsam sein, dass sollte aber im Vorfeld mit Tierarzt oder Ernährungsberater abgeklärt werden.
Muskelfleisch liefert Aminosäuren, das sind Bausteine der Proteine, Nährstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und Vitamine. Das enthaltene Fett liefert wertvolle Fettsäuren sowie Energie.
Pansen und Blättermagen sind Mägen von Wiederkäuern, welche bei BARF in der Regel auch verfüttert werden. Diese Komponente liefert eine mittlere Proteinqualität und ist schwerer verdaulich.
Innereien liefern die meisten Nährstoffe für unsere BARF-Ration, sind daher unverzichtbar für den Hund. Die klassischen Innereien bei BARF sind Leber, Herz, Lunge, Niere und Milz, diese sind auch am leichtesten zu beschaffen.
Das Herz z.B. ist eigentlich ein Muskel, liefert aber neben der Lunge viel Taurin. Der wöchentliche Innereienanteil sollte nicht auf einmal verfüttert werden, sondern über mindestens 3 Tage verteilt werden, da es sonst zu weichem Kot kommen kann.
Fisch als Barf Menü – eine gute Idee
Fisch ist eine hervorragende Ergänzung zum Muskelfleisch, da andere und teilweise mehr Nährstoffe geliefert werden, als im Fleisch enthalten sind. Nicht jeder Fisch ist jedoch sinnvoll.
Wähle die Fischart, die Menge und die Herkunft bedacht aus. Leider sind Fische oft mit Schwermetallen belastet und haben dadurch nicht nur gesundheitsfördernde Eigenschaften. Die Entscheidung, ob und welcher Fisch verfüttert wird, muss jeder Hundebesitzer für sich selbst treffen.
Fische wie Sprotte, Lachs und Forelle sind sehr gut geeignete Sorten für BARF. Sie enthalten viel Vitamin D sowie Omega 3 Fettsäuren. Insidertipp: Um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D zu erreichen, kannst du das Muskelfleisch an einem Wochentag durch Fisch ersetzen.
Barf Rezepte sind vielfältig. Eine Alternative zu den genannten Fischsorten wäre das Füttern von Dorschlebertran. Dieser kann zur Ration gegeben werden und wird meist auch von Hunden, die Fisch ablehnen besser gefressen als die entsprechende Menge Fisch.
Unsere 3 schmackhaften BARF-Rezepte zum Selbermachen:
Abhängig vom Energieverbrauch des Hundes müssen unterschiedliche Mengen verfüttert werden. Die nachfolgenden Rezepte ergeben immer 1 Kilogramm Futter. Du kannst diese Menge vervielfachen und in passenden Portionen auch einfrieren. So hast du immer etwas griffbereit.
Insidertipp: Seealgenmehl sollte anhand der täglichen Futtermenge und dem Jodgehalt dosiert werden. Die Dosierung findest du in der Regel auf den Verpackungen. Die hier angegebenen Fleischsorten sind nur Beispiele und können beliebig gegen andere Sorten getauscht werden.
Winterliches BARF Menü
440g Lammfleisch gewolft oder am Stück
160g Lammpansen
120g Lamminnereienmix
80g Lammrippen (alternativ: Lammrippen gewolft)
75g Kürbis
75g Spinat
50g Apfel
10ml Lachsöl
Zuerst bringst du die Zutaten in Form. Schneiden und wolfen ist angesagt. Mit der Zeit ergibt sich die Größe der Inhaltsstoffe von selbst, ganz so wie deinem Hund gefällt. Lediglich bei Obst und Gemüse solltest du darauf achten, dass du es gut verkleinerst oder sogar pürierst. So kann dein Vierbeiner die Inhaltsstoffe gut aufnehmen.
Herbstliches BARF Menü
560g Wildfleisch
120g Wildinnereien
60g Wildrippen
60g Hühnerhälse
100g Karotte
50g Zucchini
25g Birne
25g Himbeere
10ml Lachsöl
Auch hier gilt, alle Zutaten auf eine gewisse Größe zuschneiden, Gemüse am besten pürieren und fertig ist ein toller Herbstschmaus.
BARF Menü mit Fisch
560g Forelle / Seelachs
120g Innereienmix
120g Putenhälse / Hühnerhälse
50g Pastinake gekocht
50g Fenchel gekocht
50g Feldsalat
40g Heidelbeere
10g Banane
10ml Lachsöl
Forelle und oder Seelachs in Stücke schneiden, Innereien würfeln, Putenhälse etwas verkleinern. Gemüse und Obst möglichst klein einarbeiten, Lachsöl dazu und fertig.