Wie liest man Hundefutter-Deklarationen richtig? Was ist drin im Hundefutter? Hier kannst du erfahren, wie du die Inhaltsstoffe entschlüsseln kannst.
Versucht man verschiedene Futtermittel zu vergleichen oder herauszufinden, welches besser zu seinem Hund passt, so landet man fast immer bei den Inhaltsstoffen, der sog. Deklaration. Fertigfutterhersteller unterliegen in der Angabe der Inhaltsstoffe der Futtermittelverordnung. Es dürfen zudem nur in Deutschland zugelassenen Ausgangsmaterialien verwendet werden. So soll der Verbraucher und die Tiere geschützt und vor Täuschung bewahrt werden.
Auf einer Packung Fertigfutter steht so einiges drauf, daher erklären wir euch Schritt für Schritt die einzelnen Angaben.
Auf jeder Packung muss klar erkennbar sein, für welches Tier das Futter geeignet ist. Ist das Futter für Katzen gedacht, steht Katzenfutter oder Futter für Katzen darauf und bei Hunden entsprechend für Hunde.
Inhaltsstoffe und die Art der Bezeichnung des Futters
Auf manchen Packungen steht „Alleinfutter“, dann gibt es noch Diätfutter, Futter für Welpen, Senioren oder Futter für verschiedene Erkrankungen. Oft liest man auch „Einzelfuttermittel“ oder „Ergänzungsfuttermittel“. Doch was steckt hinter diesen Bezeichnungen?
- Alleinfutter: Der Hersteller verpflichtet sich nach dem Futtermittelrecht dazu, dass mit dem Futter der tägliche Mindestbedarf aller notwendiger Nährstoffe zugeführt wird.
- Diätfutter: Bei diesem Futter soll der Hund mit der Fütterung abnehmen oder es soll für eine bestimmte Krankheit geeignet sein.
- Einzelfuttermittel: ein Einzelfuttermittel besteht nur aus einer Komponente
- Ergänzungsfuttermittel: Hierbei werden verschiedene Komponenten gemischt, es reicht aber nicht zur vollständigen Nährstoffabdeckung. Es sollten weitere Futtermittel ergänzt werden.
Die Zusammensetzung eines Futters
Es gibt verschiedene Arten der Deklaration, also der Angabe welche Zutaten und Inhaltsstoffe verwendet werden, um das Futter herzustellen. Aus drei verschiedenen Varianten dürfen Hersteller frei wählen.
- Zum Beispiel: Hühnerbrustfilet (50%), Hühnermagen (20%), Hühnerleber (10%), usw.
- Zum Beispiel: Hühnerbrustfilet, Hühnermagen, Hühnerleber, …
- Zum Beispiel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse,…
Tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse sind meistens „Abfälle“ aus der industriellen Verarbeitung von tierischen oder pflanzlichen Produkten.
Tipp: Mehl ist nicht gleich Mehl
Trockenfutter muss nicht unbedingt schlecht sein oder aus minderwertigen Zutaten & Inhaltsstoffen bestehen. Es gibt durchaus hochwertige Trockenfutter, die aus Fleischmehlen und getrockneten Innereien, Gemüse und Ölen hergestellt werden. Diese können zum Beispiel auch Alternative im Urlaub perfekt eingesetzt werden.
Doch nochmal zurück zu den „Mehlen“. Es macht einen riesigen Unterschied, ob in einem Futter „Rindfleischmehl“ enthalten ist oder „Rindmehl“
- Unter Rindfleischmehl versteht man getrocknetes und gemahlenes Rindfleisch, dass dann zu hochwertigem Trockenfutter oder Trockenbarf weiterverarbeitet werden kann. Unter Rindmehl kann man alles verstehen, sowohl Fleisch als auch Schlachtnebenprodukte wie Sehnen, Haut, Fell, Hörner, Euter oder Tiermehl.
Hinter dem Begriff „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ verbergen sich Rohstoffe wie Rübenschnitzel, Spelzen von z.B. Weizenkörnern, Presskuchen aus der Ölgewinnung und vieles mehr. In den meisten Fällen kommen diese Produkte aus der Aufbereitung und Verarbeitung pflanzlicher Produkte.
Neben den Zutaten findet man bei Alleinfuttermitteln auch immer den Zusatz ernährungsphysiologische Zusatzstoffe. Diese umfassen Mineralien und Vitamine, die dem Futter zugegeben werden, um den Status des Alleinfuttermittels mit allen gesetzlichen Forderungen zu erreichen.
Was bedeutet Analytische Bestandteile?
Unter dieser Bezeichnung befindet sich das, was auf Lebensmittelverpackungen als Nährwertdeklaration / Nährwertanalyse zu finden ist. Der Nährstoffgehalt im Hundefutter wird mit analytischen Verfahren, wie zum Beispiel der Weender-Analyse festgestellt. Angegeben werden Werte zu Rohfett, Rohasche, Rohfaser, und Rohprotein. Diese Angaben sind verpflichtend. Der Wert für die im Futter enthaltenen Feuchtigkeit muss erst ab einer Höhe von mehr als 14% angegeben werden. Bei Trockenfutter liegt dieser meist bei 5-12%.
Was versteht man nun unter Rohfett und Co.?
- Rohfett: Eine andere Bezeichnung für den Fettgehalt
- Rohprotein: Der gesamte Eiweißgehalt des Futters
- Rohasche: Die Menge des Futter, die nach dem Verbrennen über bleibt: also der Anteil der Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen
- Rohfaser: Das sind ganz einfach Ballaststoffe
Der Anteil der Kohlenhydrate kann nicht mittels dieser Analyse ermittelt werden. Anhand der restlichen Angaben kann er aber berechnet werden.
Weitere Angaben auf Futterverpackungen
Weitere verpflichtende Angaben sind eine kostenfreie Telefonnummer oder E-Mail – Adresse des Inverkehrbringers, also der Firma, die diese Produkte an Endkunden verkauft, sowie das Gewicht des Inhalts (z.B. 500g oder 250g). Die Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum dürfen auch nicht fehlen.
Empfehlungen zur Futtermenge sind freiwillige Angaben und sollten für den Kunden nur zur Orientierung dienen. Manche Hunde haben einen höheren Futterbedarf, manche brauchen weniger Futter um den Energiebedarf zu decken und das Gewicht zu halten.
Wir raten euch die Zutatenliste und die Verpackung eures Futters genau zu lesen und bei Fragen den Verkäufer oder Hersteller zu kontaktieren. Hersteller von hochwertigem Futter, geben euch immer eine umfassende Auskunft und beantworten eure Fragen. Es geht immerhin um die Gesundheit eurer Hunde und dafür sind wir als Hundebesitzer verantwortlich.
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